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VisionConnect Blog / Design, Technik

Variable Fonts

16. Januar 2023
Variable Fonts

Wo es bisher üblich war für unterschiedliche Schriftstile wie Strichstärken, Schriftbreiten und Schriftlagen separate Font-Dateien vorzuhalten, werden bei dieser Schrifttechnologie die gewünschten Stilvarianten anhand einer einzelnen Schriftdatei und den darin enthaltenen Stilattributtabellen »interpoliert«.

»Variable Fonts« werden auch als »OpenType®* Variable Fonts«, »Variable Schriftarten« oder »Variable Schriften« bezeichnet und sind eine Technologie, die es ermöglicht, eine Schriftfamilie – also eine Gruppe zusammengehörender Schriftstile – in einer Datei zu speichern. Im Gegensatz zu traditionellen Schriftdateien, bei denen jeder Schriftstil in einer eigenen Datei gespeichert wird, ermöglichen Variable Fonts es, die Stile in einer einzigen Datei zu speichern. Dies hat mehrere Vorteile.

Die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten

Zunächst einmal sind »Variable Fonts« sehr platzsparend, da für Schriftfamilien nur eine Datei vorgehalten werden muss. Einzelne Dateien für die jeweiligen Schriftstile wie Schriftbreite (z. B. condensed, wide), Schriftlage (z. B. italic) und Schriftstärke (z.B. light, bold, etc.) sind deshalb nicht mehr notwendig. Dies ist insbesondere für Webseiten von Vorteil, da weniger Ressourcen heruntergeladen werden, was die Ladezeit der Seite verbessert und somit einen weiteren Performance-Faktor bei der Google Bewertung darstellt.

Darüber hinaus ermöglichen »Variable Fonts« eine einfache Anpassung der Schrift an die Bedürfnisse des Designs. Statt mehrere Schriftdateien zu verwenden, um verschiedene Schriftgrößen oder -stile zu erzielen, kann mit einer einzigen Fonts-Datei alles erreicht werden. Dies vereinfacht den Designprozess und die Gestaltung der Website oder des Dokuments fällt – zumindest aus technischer Sicht – leichter.

»Variable Fonts« werden auch für die Gestaltung von Benutzeroberflächen immer beliebter. Sie ermöglichen es, die Schrift an das Display anzupassen, auf dem sie angezeigt wird, und somit für eine bessere Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit zu sorgen.

Ein weiterer Vorteil von »Variable Fonts« ist, dass sie die Möglichkeit bieten, Animationen und Transitions zu erstellen. Durch die Anpassung verschiedener Schriftstile wie Schriftbreite, Schriftlage oder Schriftstärke können interessante visuelle Effekte erzielt werden, die mit traditionellen Schriftdateien nicht möglich wären.

Fazit

Alles in allem bieten »Variable Fonts« viele Vorteile gegenüber traditionellen Schriftdateien und sind eine Technologie, die in Zukunft sicherlich noch an Bedeutung gewinnen wird. Sie vereinfachen den Designprozess, sparen Platz und Ressourcen und ermöglichen die Erstellung von ansprechenden visuellen Effekten. Wenn also darüber nachgedacht wird, Schriftarten zu aktualisieren, sollten Variable Fonts definitiv in Betracht gezogen werden.

* OpenType® ist ein plattformübergreifendes Schriftdateiformat

www.typografie.info/3/artikel.htm/wissen/was-sind-variable-fonts-r455/
www.typolexikon.de/variable-fonts/
variablefonts.io/about-variable-fonts/

Über den Autor

Ralf Hoppe | Diplom Designer (FH), UX-/UI-Professional

Nach Ausbildung und Studium darf ich nun seit mehr als 15 Jahren meinen Beruf als Designer bei VisionConnect ausüben. In der Abteilung »Konzeption & Design« arbeite ich mit Begeisterung an den stetig neuen Herausforderungen aus den Bereichen User Experience und User Interface Design, wobei ich die nutzerzentrierte Gestaltung (User-Centered Design) besonders spannend finde.
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